Servus Leute,<\/p>\n
bei einer Wanderung in der Natur kommt man fr\u00fcher oder sp\u00e4ter auf das Thema Feuermachen. Schlie\u00dflich ist z.B. so ein kleiner Tee zum Aufw\u00e4rmen oder ein\u00a0ordentliches warmes Mittagessen durchaus angenehm. Au\u00dferdem w\u00e4rmt so ein kleines Feuerchen auch und macht ein abendliches Zusammensitzen in der Natur noch angenehmer.<\/p>\n
Disclaimer: Nachfolgende Informationen stellen keine Rechtsberatung dar, sondern geben lediglich meine eigene Meinung und Interpretationen wieder.<\/strong><\/p>\n Man kann sich zu dem Thema zahlreiche Artikel durchlesen und lange Videos ansehen, aber im Grunde ist die Gesetzeslage hierzu in Deutschland recht einfach: „Offenes Feuer“\u00a0ist im Wald (und in 100 Metern Abstand dazu) \u00fcberall in Deutschland verboten.<\/strong> Punkt.<\/p>\n \u00dcbrigens ist auch das Rauchen von Zigaretten (und anderem „Rauchwerk“)\u00a0in der Zeit vom 1. M\u00e4rz bis zum 31. Oktober im Wald verboten.<\/p>\n Nachzulesen in\u00a0den Landeswald- und Landesnaturschutzgesetzen der einzelnen Bundesl\u00e4nder.<\/p>\n Schade auch…eigentlich k\u00f6nnte ich hier aufh\u00f6ren…;-)<\/p>\n Doch es gibt zwei\u00a0Ausnahmen<\/strong>:<\/p>\n Man kann diese Regelung bedauern, aber in einem so dicht besiedelten Land wie Deutschland und in Anbetracht\u00a0mancher Mitb\u00fcrger, die ein Kochfeuer gleich mit einem Scheiterhaufen verwechseln, macht diese Regelung f\u00fcr die breite Bev\u00f6lkerung durchaus Sinn.<\/p>\n Der Wanderer, Bushcrafter, Survivalist oder sonstige Naturbursche wird aber leider durch diese Regelung ziemlich eingeschr\u00e4nkt. Ich pers\u00f6nlich w\u00fcrde mir eher so etwas wie einen „Feuer-F\u00fchrerschein“ w\u00fcnschen, also einen Schein, den man z.B. nach Ablegen eines theoretischen und praktischen Tests erh\u00e4lt, in dem man nachweisen muss, dass man die Gefahren des Feuermachens kennt und wei\u00df wie man ein sicheres Feuer macht (und danach wieder l\u00f6scht). Wer dann ohne Schein ein Feuer im Wald macht bekommt empfindliche Strafen, wer mit Schein ein Feuer macht, welches nicht den Bestimmungen folgt, ebenfalls (bis hin zum Scheinentzug). Das w\u00fcrde zwar nicht jede Dummheit vermeiden, aber vielleicht die Zahl der illegalen Feuer im Wald reduzieren helfen und gleichzeitig dem ehrlichen Wanderer die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnen h\u00e4ufiger mal auch unterwegs legal seinen Kocher nutzen zu d\u00fcrfen…<\/p>\n So etwas gibt es aber leider nicht (w\u00e4re vielleicht auch zu viel B\u00fcrokratie, aber wir haben ja auch Angelschein, Segelschein, Jagdschein, etc. in Deutschland).<\/p>\n Was ist „Wald“ im Sinne des Gesetzes?<\/strong><\/p>\n Als Wald z\u00e4hlt in allen Landesgesetzen relativ einheitlich\u00a0jede mit Waldb\u00e4umen bestockte Fl\u00e4che. Achtung: Hierzu k\u00f6nnen\u00a0auch „baumarme“ Gebiete hinzugerechnet werden, wie z.B. Lichtungen, Moore oder Heiden. Im Grunde ist alles, was man so landl\u00e4ufig als Wald bezeichnen w\u00fcrde, auch ein Wald im Sinne des Gesetzes.<\/p>\n Was z\u00e4hlt\u00a0als „offenes Feuer“ im Sinne des Gesetzes?<\/strong><\/p>\n Leider gibt es hierzu vom Gesetzgeber keine einheitliche Definition. Allgemein wird aber\u00a0„offenes Feuer“ als alles definiert was\u00a0nicht \u00fcber einen geschlossenen Brennraum verf\u00fcgt, wo also die Flammen und\/oder Funken nach au\u00dfen dringen k\u00f6nnen bzw. man die Flammen sehen kann.<\/p>\n Hierzu z\u00e4hlen nicht nur das klassische Lagerfeuer<\/strong> und das Grillen<\/strong> \u00fcber Holz und Kohle, sondern meiner Meinung nach auch z.B. Gas-<\/strong>, Benzin-<\/strong> und\u00a0Esbit-Kocher<\/strong>, aber auch z.B. Kerzen<\/strong>, Fackeln<\/strong>, Teelichter<\/strong>, etc..<\/p>\n Man k\u00f6nnte jetzt trefflich dar\u00fcber streiten, ob z.B. ein Gas-Kocher, bei dem die Flammen rundherum von einem Metallk\u00e4fig umgeben sind, noch als „offen“ gilt, da hier die Flamme aus physikalischen Gr\u00fcnden gar nicht aus dem Kocher entweichen kann (Prinzip der Grubenlampe). Letztendlich wird aber der zust\u00e4ndige Ordnungsh\u00fcter dar\u00fcber entscheiden, ob f\u00fcr ihn das Feuer noch als „offen“ gilt. Es liegt auf der Hand, dass er ein\u00a0gro\u00dfes Lagerfeuer\u00a0kritischer sehen wird, als das schnelle Erhitzen von Wasser auf einem Gaskocher.<\/p>\n Verst\u00f6\u00dfe werden von den Beh\u00f6rden jedenfalls – je nach Ermessen – als Ordnungswidrigkeit geahndet. Das kann<\/u> ein kleines Verwarngeld bedeuten, je nach Umfang der Sch\u00e4den und weiterer Verst\u00f6\u00dfe aber auch bis zu mehreren Zehntausend Euro Strafe nach sich ziehen (je nach Bundesland unterschiedlich!). Breitet sich ein Feuer dann auch noch aus und kommt es zu einem Waldbrand, wird die Ordnungswidrigkeit sogar zu einer Straftat. In besonders schweren F\u00e4llen kann hier anstatt einer Geldstrafe sogar eine Freiheitsstrafe drohen.<\/p>\n Neben den strafrechtlichen Konsequenzen, gibt es dann auch noch zivilrechtliche Konsequenzen. So k\u00f6nnen dann\u00a0nat\u00fcrlich auch hohe Schadenersatzleistungen f\u00e4llig werden, was einen schnell in die pers\u00f6nliche Insolvenz treiben kann.<\/p>\n W\u00fcrde\u00a0ich aber ein Feuer machen wollen, so w\u00fcrde ich folgende Dinge<\/strong> beachten<\/strong>:<\/p>\n Ich sage es frei heraus: Ich nutze in 99 von 100 F\u00e4llen einfach ein Gasfeuerzeug<\/strong>\u00a0zum Entz\u00fcnden eines Feuers. So lange es gef\u00fcllt ist und trocken gelagert wird, ist dagegen auch nichts einzuwenden. Das\u00a0normale Gasfeuerzeug hat dabei sogar Vorteile gegen\u00fcber anderen Feuerzeugen, wie z.B. Benzinfeuerzeugen. Zwar bl\u00e4st der Wind ein Gasfeuerzeug schneller mal aus, aber Benzinfeuerzeuge halten den Brennstoff nicht so lange, so dass im Ernstfall das Feuerzeugbenzin schon verdunstet sein kann. Gasfeuerzeuge funktionieren bei anst\u00e4ndiger Lagerung hingegen noch nach Jahren.<\/p>\n Nat\u00fcrlich kann man Feuer auch mit Streichh\u00f6lzern<\/strong> entz\u00fcnden, allerdings sind die Dinger in der Tat sehr anf\u00e4llig gegen alle m\u00f6glichen „Unbille“ der Natur: Wasser, Wind, etc. Auch ist die Brenndauer eher begrenzt und meist nicht ausreichend f\u00fcr schwerer entz\u00fcndliche\u00a0Stoffe. Sturmstreichh\u00f6lzer<\/a> versprechen hier Abhilfe. Sie brennen l\u00e4nger und k\u00f6nnen vor dem Anz\u00fcnden auch mal kurzzeitig nass werden, sie sind aber immer noch anf\u00e4llig gegen Wind und N\u00e4sse. Wirklich eine echte Alternative zum Feuerzeug\u00a0ist hier eher das ewige Streichholz<\/a>\u00a0welches mit Benzin arbeitet (aber im Gegensatz zum Benzinfeuerzeug gasdicht verschlossen werden kann).<\/p>\n Als „Zunder“ nimmt der Normalsterbliche Grillanz\u00fcnder<\/strong> (ich bevorzuge die Anz\u00fcnder aus\u00a0Holzwolle und Wachs\/Pflanzen\u00f6l). Zusammen mit einem Feuerzeug und alles wasserdicht verpackt\u00a0ist das ein unschlagbares „Anz\u00fcndset“ mit dem man auch noch nasses Brennmaterial zum Brennen bringt.<\/p>\n Wem das allerdings nicht „survival“ genug ist, der kann meinetwegen einen Feuerstahl<\/strong> benutzen. Moderne Feuerst\u00e4hle bestehen aus Auermetall III, einer Legierung aus Eisen, Cer und anderen Metallen der Seltenen Erden.\u00a0Der\u00a0Feuerstahl\u00a0muss dann mit einem anderen harten Gegenstand angeschlagen\u00a0werden (z.B. mit dem Messerr\u00fccken) und die erzeugten Funken sollten in ein geeignetes Zunderbett fallen. Geeigneter Zunder<\/strong> sind z.B. Kienspan<\/a>, Birkenrinde<\/a>, Zunderschwamm<\/a> oder z.B. ein Wattebausch (Geheimtipp O.B., da wasserdicht verpackt) ggf. getr\u00e4nkt mit Vaseline, Wachs oder \u00d6l. Der Vorteil dieser Methoden ist, dass man selbst im nassen Zustand z.B. mit der Kombination Feuerstahl und Birkenrinde<\/strong> noch ein Feuer entz\u00fcnden kann. F\u00fcr mich ist die Benutzung des Feuerstahls bislang einfach nur spa\u00dfig gewesen und ohne praktischen Nutzen.<\/p>\n Hardcore „Survivalisten“ bauen sich nat\u00fcrlich vor\u00a0Ort\u00a0Feuerbohrer<\/a><\/strong> oder Feuers\u00e4gen<\/a>.<\/p>\n Ein recht\u00a0exotischer Ansatz Feuer zu machen ist mittels Stahlwolle und einer 9V-Batterie. Hierbei werden die Kontakte der Batterie an die Stahlwolle gehalten, der Kurzschluss entz\u00fcndet die Stahlwolle. Das funktioniert zwar, hat aber f\u00fcr mich wenig mit „Natur“ oder „Survival“ zu tun. Wenn ich an Stahlwolle und eine 9V-Batterie denken kann, dann kann ich auch gleich an ein Feuerzeug und Grillanz\u00fcnder denken, oder?<\/p>\n Wie auch immer man es handhabt, man sollte sich schon ein wenig mit den M\u00f6glichkeiten auseinandersetzen, wie man auch im Notfall – z.B. wenn man in einen Fluss gefallen und man selbst und die gesamte Ausr\u00fcstung\u00a0nass ist – doch noch ein Feuer in Gang bekommt. Feuer ist im Notfall sehr wichtig: Schutz vor wilden Tieren (in DE eher vernachl\u00e4ssigbar), W\u00e4rme, Nahrung, Wasser abkochen, Rauch- und Licht-Signal. Daher ist es eine gute Praxis immer noch eine\u00a0Anz\u00fcndhilfe als Backup in einem wasserdichten Containern mitzuf\u00fchren.<\/p>\n Zum Erhitzen von Wasser und anderen Lebensmitteln\u00a0eignen sich nat\u00fcrlich vor allem die zahlreichen Kochertypen<\/strong>, die allerdings alle unterschiedliche Vor- und Nachteile haben:<\/p>\n ***<\/p>\n Hat euch dieser Artikel gefallen?<\/strong><\/p>\n Dann hinterlasst mir einen Kommentar oder teilt diesen Artikel mit euren Freunden.<\/p>\n\n
Grundregeln<\/span><\/h4>\n
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Anz\u00fcndhilfen<\/span><\/h4>\n
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